Datum: Sonntag, 9. September 2018
Startort: Meran(IT)
Zielort: Meran (IT)
Wetter: morgens, sonnig, ca. 17°, tagsüber sonnig ca. 24°
abends, sonnig, ca. 18°
„Ziegler-Summary“: Abmarsch 10.45, mal locker (!) 20 km gewandert (klinisch tot), dann aber zur Feier des Tages (34. Jahrestag) ein Highend-Nachtessen genossen – was ist das Leben schön.
Fast zu der Zeit, die wir uns vorgenommen haben, brechen wir heute zu einer sogenannten „Waal-Wanderung“ auf. Waale sind bereits seit der Antike bestehende, offene Wasserleitungen, die die Felder und Kulturen im Tal mit Wasser versorgen. In der Region Meran gibt es unzählige Waale und viele davon kann man bewandern. Der „Meraner Waalrundweg“ misst 80 km und heute wollen wir einen Teil davon unter die Füsse nehmen. Die Etappe, die wir uns vorgenommen haben, klingt gut, auch wenn wir mangels Detailkarten nicht genau wissen, was auf uns zukommt. Also laufen wir direkt ab dem WoMo mal los und merken bald, dass das kein Spaziergang werden wird. Aber die Wege sind meist angenehm, da Naturboden, führen oft durch Wälder und häufig laufen wir unmittelbar neben einem Waal. Ganz zu schweigen von den herrlichen Aussichten, die sich uns bieten, da die Waale meist einige Höhenmeter über den Dörfern verlaufen. Um ca. 12.45 Uhr (also nach zwei Stunden zügigen Wanderns) kommen wir an die Passer (dem Fluss aus dem Passeiertal) und machen an deren Ufern die erste Rast (bestehend aus getrockneten Äpfeln, die wir unterwegs erstanden haben, und Sirup, den wir mit uns tragen). Nach einer Viertelstunde machen wir uns an den Aufstieg auf die andere Talseite – es war uns klar, dass wir auf die andere Hangseite wieder aufsteigen müssen und es war auch klar, dass das heftig werden würde. Dass es dann aber derart steil und lang bergauf geht (und das bei herrlichem Wetter – die Sonne brennt uns auf die müder werdenden Körper) wussten wir (zum Glück) vorher nicht. Nach gut 75 Minuten, die der einen von uns ziemlich zusetzen (René schwitzt wenigstens auch ordentlich) machen wir einen kurzen Pitstop (ohne Zigi für Mike, die ganz andere Sorgen hat, japs), setzen wir zu den letzten Höhenmetern an. Dann folgen nochmals ein paar Kilometer auf denen es erst nochmals leicht bergauf und dann ganz lang steil bergab geht. Schon ziemlich gut eingelaufen, durchwandern wir schliesslich das Dorf Tirol (es gibt Städte, die kleiner sind) und besteigen um ca. 16.15 Uhr den Einer-Sessellift hinunter nach Meran. René überwindet nach längerer Bedenkzeit all seine Höhenängste und meistert die knapp 5-minütige Fahrt bravourös. Eigentlich sind wir uns einig, dass wir jetzt eine flüssige Belohnung verdient hätten, ziehen dann aber durch bis zur Bushaltestelle und kommen ca. eine halbe Stunde später endlich wieder per Bus am Campingplatz an. Da wir die Strecke mittels Renés cooler App mitgetrackt haben, wissen wir nun, dass wir gute 20 km gelaufen sind. Dabei haben wir 820 Höhenmeter gemacht und sind wieder 1083 m abgestiegen. Da ist jetzt aber ein Bierchen angesagt. Lange können wir aber nicht sitzen bleiben, da wir uns zur Feier des Tages (wir begehen heute unseren 34.Jahrestag) in einem sternegekrönten Meraner Restaurant (mit dem schönen Namen „Sissi“ ) auf 19 Uhr einen Tisch reserviert haben. Wir hasten auf den Bus und kommen pünktlich im Restaurant an. Dort gönnen wir uns ein exquisites 4-Gang-Menu und eine Flasche Lamarein (wer den kennt, weiss, was das für eine seltene Freude ist). Nach zwei Grappe bestellen wir uns ein Taxi und sind kurz nach 22 Uhr wieder im WoMo. Freundlicherweise fährt uns der Taxifahrer bis auf wenige Meter zu unserem Heim auf Rädern, denn das mit dem flockigen Laufen ist eine Illusion. Todmüde, aber rundum zufrieden, betten wir unsere müden Knochen zur Ruhe – nicht ohne vorher noch eine erkleckliche Menge von Chinesenspray auf fast alle Körperteile gesprüht zu haben. Also für morgen stellen wir sicher keinen Wecker J.