Montag, 23.8.2010 (Kiltybarden Lough - Kilglass, Fahrdistanz 70.38 km)
Auch heute verfehlen wir das angestrebte Ziel, um 9.00 Uhr bei der nächsten Schleuse zu sein. Aber irgendwie muss in diesen Bootsbetten ein kleines Männchen wohnen, dass uns immer wieder zurückzieht. Nach ausgiebigen "in die Gänge kommen" inkl. Frühstück legen wir dann doch immerhin gegen 9.00 von einem unserer Lieblingsjetties ab. Es giesst wie aus Kübeln, vor allem beim schleusen hat Petrus mit dem Chef-Maat Mike, die jeweils die Schleusautomatik bedient, kein Erbarmen und legt immer wieder noch einen nach. Trotzdem ist die Fahrt bis nach Carrick-on-Shannon kurzweilig. Dort machen wir am frühen Nachmittag einen kleinen Zwischenstopp, um weitere Einkäufe zu tätigen.
Noch haben wir die Hoffnung nicht aufgegeben, bis am Abend in die Carnadoe Waters vorzudringen. Nach Einkauf, kurzer Kaffeepause und marinieren der für heute Abend vorgesehenen Lamb Chops tuckern wir gegen Süden. Das Wetter ist nun sehr irisch, kurze aber heftige Regengüsse wechseln sich mit sonnigen Abschnitten. Wir befahren den für einen Kanalabschnitt malerischen Jamestown-Canal und passieren die Albert-Schleuse. Nachdem wir die, bei Regen, aus der Ferne nicht ganz einfach auszumachende Einfahrt in die Carnadoe Waters gefunden haben (in solchen Situtation ist das Navi mit den Shannoncharts sehr hilfreich), dürfen wir feststellen, dass es sich hier um eine wirklich aussergewöhnlich schöne Gegend handelt. Die verwinkelten Wasserwege im ausgedehnten Schilfgebiet zwischen den Seen der Region ziehen uns in ihren Bann. Gemäss einigen Beschreibungen eignet sich der Mountain River, der den Lough Grange (oder wars doch der Lough Kilglass) entwässert, hervorragend für Bankmooring. Das wollen wir eh schon seit langem wieder mal, und so fahren wir mit unserer Duke in den Mountain River ein. Wir fahren den schmaler werdenden Wasserlauf immer weiter hinab - einfach herrlich. In den Beschreibungen stand, dass nur gefahren werden soll, bis man eine Brücke sehen könne. Die sehen wir zwar noch nicht, kehren dann aber doch irgendwann wieder um. Wir hatten nur sehr wenig (fast zu wenig) Platz für die Aktion. Einen wirklich geeigneten Mooring-Platz finden wir, trotz verschiedenen Anläufen, für unser Boot aber nicht.
Nach diesem Abenteuer beschliessen wir, den Kilglass Jetty anzulaufen. Unterwegs verdrücken wir noch ein Sandwich, wohlwissend, dass es heute sicher etwas spät Nachtessen geben wird. Die 15 Lamb Chops und die Rosmarin-Kartöffelchen brauchen schliesslich ihre Zeit, bis sie fertig sind. Gut investierte Zeit, wie sich später herausstellt - mmmh!!! Um 19.30 Uhr erreichen wir schliesslich den Jetty und freuen uns, dass es noch gut Platz hat. Einmal mehr ist der Abend wunderbar, wenn auch kühler als gestern und wir geniessen nach dem späten Nachtessen noch unsere Fly-Bridge. Schliesslich beendet Mike René's Backgammonleiden und gewinnt die Partie 11:9 (Zitat René: "äusserst knapp ...").