Samstag, 28.8.2010 (Belturbet - Tully Inishmore, Fahrdistanz 31 km)
Nachdem wir kurz nach halb Neun unseren Kaffee geschlürft und die Bude aufgeheizt haben, fällt uns die grosse Müdigkeit an und wir schlafen nochmals bis kurz nach Elf. Da es zwar trocken, aber wesentlich trüber als die letzten Tage ist, sind wir sicher, nichts versäumt zu haben. Kurz nach Mittag verlassen wir Belturbet. Mike kümmert sich ums Geschirr, die Wäsche, das Bad und die Whiskey-Runde während René unseren Kahn Richtung Naan Island steuert. Es ist noch immer trocken und so haben wir gute Sicht auf die Segel-Regatta, die heute rund um Crom Castle stattfindet. Wir sind gespannt, ob es auch auf der Nord-Seite von Naan soviel Weed wie bei der Hinfahrt hat und hoffen ohne gröbere Vorkommnisse unser erstes Tagesziel (Naan) zu erreichen.
Da wir am letzten Sonntag die südliche Route bei Naan gewählt hatten, und es wie berichtet wirklich sehr "weedy" war, wollen wir nun die nördliche Variante versuchen. Um, ohne über das Holiday Share Center zu navigieren, auf diese Fahrrinne zu gelangen, müssen wir von Tirraroe her kommend eine kleine Querpassage Richtung Osten zwischen Inishcorkish (ach, wie vermissen wir den feinen Irish Coffee, den es da früher gab ...) und Edergole Island abfahren. Und hier befürchte ich zeitweise wirklich, dass es nicht mehr weitergeht und wir förmlich steckenbleiben. Das Gras ist so dicht, dass man zu Fuss wahrscheinlich besser vorwärts kommen würde. Mit den gleichen Tricks (immer wieder Rückwärtsgang, um die Schraube vom Gras zu befreien) wie am letzten Sonntag und viel Geduld bringen wir schliesslich die schätzungsweise nur 300 - 400 m lange Strecke hinter uns. Auf der Hauptfahrrinne beruhigt sich die Situation dann wieder. Dafür ist es mittlerweile ziemlich windig geworden und eine Landung auf Naan Island erscheint nicht sehr attraktiv. Also fahren wir nach Carrybridge weiter, wo aber kein einziger Platz mehr frei ist.
So tuckern wir halt nach Tully Inishmore, wo wir gleich nach der Landung die ersten Regentropfen seit Tagen spüren. Da schmeckt der Irish Coffee doch gleich noch viel besser. Es tröpfelt nicht sehr lange, bleibt dann aber einfach bewölkt. Den Nachmittag verbringen wir lesend und rätzelnd bevor wir uns an die Vorbereitungen fürs Nachtessen machen.
Die Hacktätschli (oder Frikadellen bzw. Köfte bzw. Bifteki oder so) mit Koriander und Thymian haben ausgezeichnet geschmeckt. Das anschliessende Backgammon steht in diesem Jahr für René nach wie vor nicht unter gutem Stern - entsprechend seine Kommentare. Mit der Ausrede, noch lesen zu wollen, räumt er schweigend das Feld ...