Sonntag, 22.8.2010 (Tully Inishmore - Kiltybarden Lough, Fahrdistanz 70.38 km)
Wie geplant sind wir bereits früh wach, entschliessen uns aber, noch eine Stunde anzuhängen (wir schlafen einfach herrlich auf dem Boot). Trotzdem legen wir dann, nach kurzem Frühstück und dem täglichen Check der Bootstechnik (Filter, Kühlwasser etc.) aber sehr zeitig ab und werden mit herrlichem Wetter verwöhnt. Um ein bisschen der durch den ausgedehnten Schlaf verlorenen Zeit wieder aufzuholen, wird das Frühstück unterwegs eingenommen.
Auf das Weed-Problem im Upper Lough in diesem Jahr wurden wir bereits an der ABC-Basis hingewiesen. Andy hat berichtet, dass vor allem im Bereich des Holiday Share Center der Graswuchs ausserordentlich sei. Das es aber so schlimm sein würde, hätte ich nicht gedacht. Obwohl wir die Gegend ums Holiday Share Center meiden, ist südlich von Naan Island und bis zum Abzweiger Richtung Tirraroe das Vorwärtskommen zeitweise mühsam. Die Geschwindigkeit nimmt laufend ab und immer wieder muss die Schraube mit kurzfristigen Rückwärtsstössen vom Weed freigelegt werden. Sonst kommen wir aber gut voran. Im Kanal passen wir die Geschwindigkeit dann den Verhältnissen an. Durch den Umstand, dass die Schleusen auf unserer Seite immer offen stehen, können wir uns aber Hoffnungen machen, auch heute noch Kiltybarden zu erreichen. Beim wunderschönen Hafen Haughton's Shore gönnen wir uns den ersten Irish Coffee in diesen Ferien - mmh, so fein.
Dann gehts auch schon weiter, die Schleusen stehen weiterhin günstig. Kurz nach Ballinamore treffen wir auf eine nicht wirklich perfekt gesteuerte Barke mit einer englischen Grossfamilie, die in einigem Abstand vor uns unterwegs ist. Sie fährt, auch für Kanalverhältnisse, wirklich sehr, sehr langsam. Auf einmal bricht sie aus und fährt ziemlich ungebremst in die Uferböschung. Mittlerweile kommen wir in ihre Nähe und schauen fragend in ihre Richtung. Der Familienvater winkt uns dann mit säuerlicher Miene in Richtung seiner Frau (die anscheinend den Kahn ans Ufer gesetzt hat) vorbei. Nach diesem doch eher amüsanten Erlebnis erreichen wir dann kurz darauf die Ballyduff-Schleuse und nach einer weiteren guten halben Stunde legen wir am Floating Jetty des Kiltybarden Loug an. Nachdem die Sonne während der letzten zwei Schleusenvorgängen einem heftigen Schauer gewichen ist, müssen wir uns - dies allerdings nun bei herrlichem Sonnenschein - erst mal trocken legen und dann steht Körperpflege und vorbereiten des Abendessens auf dem Programm. Das mit Whiskey "gepimpte" Zürcher Geschnetzelte hat dann auch wunderbar gemundet und wir haben den herrlichen Abend mit einem Glas Wein auf der Flying Bridge genossen.
Beim Backgammon konnte René heute auf 8:8 ausgleichen. Mal sehen, wo uns unsere Inver Duke morgen hinführt.