Datum: Mittwoch, 26. August 2015
Startort: Denali N.P., Teklanika Campground (starker Regen, ca. 8°)
Zielort: Denali N.P., Teklanika Campground (Regen, ca. 5°)
(wenn ihr auf die Fotos klickt, wird der Diashow-Modus aktiviert - mit Kommentar)
Gleich vorweg – den Berg aller Berge,
die mit 6‘194 m.ü.M. höchste Erhebung Nordamerikas haben wir nur zu gut 2/3 gesehen (den oberen Bereich umgaben immer dichte Wolkenfelder). So würde sich der Mt. Denali aber an einem schönen Tag
auf unserer Tour zeigen (Die Fotos wurden freundlicherweise von Vreni und Reto, die in Haines kennengelernt haben, zur Verfügung gestellt. Sie haben den Park drei Tage nach uns
besucht).
Nun aber eins nach dem anderen. Nach dem üblichen Morgenprozedere, bei dem heute zusätzlich noch die Zubereitung unseres Tagesproviantes auf dem Programm stand, wurden wir pünktlich um 08.55 Uhr beim Eingang des Teklanika CG’s vom Shuttlebus abgeholt. Nun stand eine gemäss Programm ca. 9 ½ stündige Busfahrt bis zum Ende des Parkways (Strasse durch den Denali N.P.) in Kantishna und wieder zurück auf den Campground auf dem Programm. Der Parkway zieht sich über 92 Meilen durch den Denali N.P. und wird nicht asphaltiert, da eine „Gravel Road“ (Schotterstrasse) durch ständige Wettereinflüsse und auch tektonische Verschiebungen besser unterhalten werden kann. So rüttelt und schüttelt sich der Bus auf der engen und kurvigen Strasse vorwärts.
Das Wetter ist auch heute (mindestens zu Beginn) sehr bescheiden (es regnet in Strömen) und vor allem auf den höher gelegenen Streckenabschnitten sieht man nicht allzu viel von der phantastischen Umgebung. Je weiter wir uns allerdings in den Park hinein kämpfen, desto mehr klart es auf und auf Höhe Wonder Lake zeigt sich endlich wieder mal die Sonne. Bis dorthin haben wir, neben der wirklich wundervollen Landschaft und herrlich herbstlich gefärbten Vegetation auch schon einige Tiersichtungen zu vermelden. Zwei Bären, sechs Caribous sowie Wasservögel, wenn teils auch nur mit dem Zoom gut zu erkennen. Tiersichtungen sind im Denali keine Seltenheit, da durch den fehlenden Privatverkehr die Tiere die Scheu verloren haben und sich zum Teil bis auf die Strasse wagen. Dann aber haben wir Glück und sehen einen wirklich riesigen Grizzlybären, der friedlich Beeren mampft und sich in keinster Weise von uns stören lässt. Auf dem Rückweg sehen wir unzählige Dall Schafe, die auf den Bergflanken grasen. Leider hat sich mittlerweile wieder Dauerregen eingestellt, was dazu geführt hat, dass wir fast zwei Stunden am Toklat River festsitzen und warten müssen, bis die allgegenwärtigen und superfleissigen Strassenarbeiter die weggespülte Strasse und einen ziemlich heftigen Steinschlagschaden wieder behoben haben.
Schlussendlich ist es 20.30 Uhr, als wir wieder am Campground ankommen. Nach einem kurzen Schreckmoment – unser Grill ist weg – sehen wir dann aber die Nachricht des Rangers, dass er ihn nur eingeschlossen hat, da wir am Morgen vergessen hatten, den Grill wieder im Camper einzuschliessen (wir hatten ihn zwar geputzt und deshalb geglaubt, dass er für Bären somit nicht mehr interessant ist, aber das reicht wohl nicht). In weiser Voraussicht haben wir für das heutige Nachtessen Spaghetti Amatriciana (Tomatensauce mit Speck) geplant und sind heilfroh, dass wir somit innert kürzester Zeit etwas Warmes auf dem Teller haben. Dennoch ist es 23.30 Uhr bis wir die Küche wieder in Stand gesetzt haben und endlich in die Federn kriechen können.